Nun sind wir bereits seit mehr als zwei Monaten mit unserem Sämi unterwegs. Wie ihr in den bisherigen Blog Artikeln lesen konntet, waren und sind wir noch immer in der Schweiz unterwegs. Dank dem vielen Schnee, dem super Wetter und den ausgezeichneten Skitouren-Bedingungen konnten wir uns in der Schweiz richtig austoben. Wir haben viele neue Gegenden und Berge mit Sämi und unseren Tourenskis erkundet und entdeckt.
Das Leben im Bus gefällt uns beiden sehr gut und wir fühlen uns in unserem kleinen, aber heimeligen Zuhause pudelwohl.
Weil während unseren Besuchen bei Freunden immer wieder dieselben Fragen an uns auftauchen, habe ich mir gedacht, die Antworten hier in einem Blog kurz zusammen zu fassen.
KÖRPERPFLEGE
Nein, wir haben kein WC, keine Dusche und auch kein fliessend Wasser in unserem Bus. Pinkeln kann man überall ins Gebüsch und für das grosse Geschäft nutzen wir öffentliche Toiletten an Tankstellen, Bahnhöfen, in der Migros oder TOI TOIs, welche oft auf Parkplätzen für Skitourengeher stehen. Waschen tun wir uns auch direkt auf den Toiletten und wenn wir Freunde besuchten, genossen wir zur Abwechslung jeweils wieder mal eine warme Dusche!! 😉 Haare waschen geht auch in einem Brünneli auf einer öffentlichen Toilette...
Wir sind zum Glück beide sehr unkompliziert und mit sehr wenig glücklich. Und was uns nicht umbringt härtet ab!! 💪
6 QUADRATMETER WOHNFLÄCHE
Wir werden oft gefragt ob wir uns auf den 6 Quadratmetern Wohnfläche, das fixe Bett mit eingerechnet, nicht dann und wann auf die Nerven gehen? Roger hat den Bus sehr ausgeklügelt gebaut. Wir haben im hinteren Teil unser Bett, 1.80 x 1.40 m. Darüber und darunter haben wir viel Stauraum für unsere Sportausrüstungen und Sportkleider. Im vorderen Teil befindet sich unser Wohnraum mit einer kleinen Küche, sowie unser Esstisch mit zwei fixen Stühlen. Beide Stühle haben einen Deckel. Innerhalb des Stuhls haben wir nochmals Stauraum. Der Esstisch ist stufenlos höhenverstellbar. Aus dem Tisch und den beiden Stühlen können wir in wenigen Sekunden unser Sofa zaubern. Wir können uns vis à vis platzieren und beide die Beine ausstrecken und chillen. Roger hat noch viele weitere coole Features eingebaut, welche er gerne bei einem Besuch vorführt. 😍🚐
Und nein, wir gehen uns bisher nicht auf den Sack. Es haben sich wie zu Hause und bei einem alten Ehepaar Routinen eingespielt. Ich zum Beispiel springe am Morgen immer schnell aus dem Bett und bereite dann das Frühstück vor. Roger hat dann Zeit zum Erwachen und ich werde nicht nervös! 🙈 Tagsüber sind wir bekanntlich fast immer irgendwo Draussen unterwegs. Schlechtwettertage hatten wir zum Glück noch fast keine. Wenn, dann haben wir gelesen, Spiele gespielt, Freunde besucht oder über Rogers Netflix irgendwelche Serien geschaut. Leider sind ja immer noch alle Hallenbäder und Indoor Sportanlagen geschlossen, was die Möglichkeiten bei schlechtem Wetter für uns einschränkt. Und wenn wir uns mal kurz gestritten haben, dann nur wegen mir und meiner unruhigen Art und meiner unglaublichen Ungeduld, welche auch mich selber manchmal fast in den Wahnsinn treibt. 😪
HOME IS WHERE YOU PARK IT
Auch eine häufige Frage ist, wo wir jeweils übernachten. Wir haben bisher noch nie auf einem Camping- oder Stellplatz übernachtet. Wie bereits in einem früheren Post erwähnt, finden wir es unverständlich für einen Übernachtungsplatz auf einem Camping CHF 50.- hinzublättern. Und einfache Stellplätze für Vans gibt es in der Schweiz noch wenige und mehr als CHF 15.- pro Nacht sind wir auch nicht bereit dafür zu bezahlen. Wir benötigen keinen Strom, da wir Solarzellen und eine zweite Autobatterie haben und sowieso wenig Strom brauchen. Auch hinterlassen wir unsere Plätze ohne Spuren und benehmen uns so, wie es sich gehört. Bis jetzt haben wir überall, ausser im Engadin, unbeschwert übernachten können. Hoffen wir, dass es so bleibt.
STANDHEIZUNG
Habt ihr denn nicht kalt? Wir haben eine, mit Diesel betriebene Standheizung und weil die Führerkabine mit einer Wand abgetrennt ist, geht auch keine Wärme nach Vorne verloren. Wir haben den Bus mit selbstklebenden Armaflex Isolationsmatten bis in die kleinsten Ritzen abgedichtet. Diese mühsame "Knübeliarbeit" hat sich ausbezahlt. Unser Wohnraum wurde auch bei -20 Grad Celsius mit der Standheizung innerhalb kurzer Zeit kuschelig warm. Über Nacht haben wir die Heizung nie in Betrieb. Wir haben warme Daunenduvets und wenns wirklich kalt wurde noch zusätzlich einen Schlafsack. Ich schlafe jeweils mit einer Mütze auf dem Kopf. Roger mit seinem flauschigen Haar hat dies nicht nötig. 😉
CHF 50.- TAGESBUDGET
Wie ihr alle bestimmt schon wisst, haben wir für uns beide zusammen ein Tagesbudget von CHF 50.-. Eingeschlossen sind alle Ausgaben für Essen, Diesel, Parkgebühren, Transporte etc. Im Februar und März konnten wir bereits rund CHF 700 sparen. Dieses Geld brauchen wir dann, wenn wir mal eine Fähre oder sonst etwas Teures bezahlen müssen. Auch sind wir bisher ja noch keine langen Strecken mit Sämi gefahren. Die meisten Ausgaben waren für Diesel und Anschaffungen, welche noch getätigt werden mussten. Da wir beide keine grossen Esser und mit einfachen, kleinen Gerichten zufrieden sind, halten sich die Ausgaben bei den Nahrungsmitteln in einem kleinen Rahmen. Und danke an alle Freunde und unsere lieben Familien wo wir schon mehrmals verköstigt wurden!!! 😚
So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Über Besuche freuen wir uns immer und gerne zeigen wir euch unser Zuhause auf vier Rädern. Dazu servieren wir euch gerne einen Kaffee oder ein gekühltes Bier!
Pura vida
Cristina
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