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In der Ruhe liegt die Kraft

Während ich diesen Blog schreibe sitze ich im Sämi - wieder mal im Wallis - und Roger geniesst "Cristina-freie-Zeit" in der Sauna. Denn seit letztem Donnerstag dürfen Roger und ich wieder am öffentlichen Leben teilhaben. Mehr dazu später.

 

Nach dem Pulverwochenende unternahmen wir am Montag nochmals eine kurze Skitour im Diemtigtal - bevor die Schlechtwetterfront im Berner Oberland ankam. Ich musste jedoch ziemlich schnell feststellen, dass die Luft draussen war. Ich hatte null Energie und kam nur noch schleppend den Berg hoch. Mein Körper und Geist schrien nach Erholung. Bis diese Warnsignale jeweils in meinem Hirn ankommen, braucht es eine Weile. ;-) 

 

Nach der Tour brachten wir unsere Tourenskis in den Service beim Berger Sport in Konolfingen. Keine Ahnung, wann wir unsere Kanten das letzte Mal schleifen liessen. Nicht nur wir, auch unsere Skis benötigen ab und zu eine Pause. Während wir die Skis abgaben fing es auch schon an zu regnen. Es war für die Jahreszeit viel zu warm. Wegen dem schlechten Wetter und für unsere Erholung, fuhren wir wieder einmal nach Sisseln in unser Basecamp zu Rogers Eltern. Kaum angekommen beschlagnahmte ich zusammen mit meiner Nähmaschine und meinen Nähutensilien das Nähzimmer von Rogers Mutter. Ich darf mich dort während unserer Anwesenheit immer ausbreiten und das Bügeleisen etc. benutzen. Auch sonst fehlt es uns in unserem Basecamp an nichts! An dieser Stelle, ein herzliches Dankeschön an Rogers liebe Eltern.

 

Seit unserem letzten Besuch sind neue Stoffe per Post eingetroffen, welche ich natürlich sofort auspackte und mich mit voller Begeisterung ans Nähen machte. Meine Idee, ein Wendestirnband mit Fleece auf der Innenseite zu nähen, klappte leider nicht wie gewünscht. Der Fleece war zu wenig dehnbar, fuselte und das Stirnband war am Ende viel zu klein für meinen Kopf. Dasselbe Missgeschickt passierte mir mit dem Buff, welches ich auch mit einer Fleece-Innenseite, nähen wollte. Ich liess den Fleece-Stoff also erstmal links liegen und machte mich hinter das, was ich bereits beherrsche.  Während ich nähte, backte Roger Lebkuchen und Zopf. Danach gönnte er sich ein heisses Bad in der Badewanne. Weil wir so müde und ausgelaugt waren, legten wir uns ziemlich früh ins Bett und schliefen sofort ein. Obwohl ich wieder mal in einem richtigen Bett lag und total müde war, konnte ich nicht richtig schlafen. Immer wenn ich viele Ideen habe, arbeitet mein Hirn Tag und Nacht und gibt einfach keine Ruhe. Dann würde ich am Liebsten sofort alle Ideen in die Tat umsetzen, was natürlich nicht geht und mein Hirn mühe hat zu akzeptieren. 

 

Am Dienstag und Mittwoch war ich den ganzen Tag mit Nähen und Online-Meetings beschäftigt. Seit Oktober arbeite ich für ein kleines Schweizer Start-Up Unternehmen im Digitalisierungsbereich als Projektleiterin. Dabei betreue ich ein paar Kunden bei der Umsetzung einer neuen Website oder im digitalen Marketing. Die Arbeit findet online statt und immer dann, wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Die Zusammenarbeit mit dem jungen und sehr dynamischen Team macht mir Spass und hält mich in der ganzen Digitalisierung auf dem Laufenden. So vergingen die Tage in unserem Basecamp wie im Flug. Am Mittwochabend durften Roger und ich, auf unsere neu erlangte Freiheit anstossen. Der Bundesrat hatte endlich entschieden, dass ab dem nächsten Tag keine Zertifikats- und Maskenpflicht mehr gilt. Freude herrscht!! 

 

Wir konnten unsere Reise am Donnerstag also wieder fortsetzen. Als erstes fuhren wir in die Kletterhalle OBloc in Ostermundigen. Es fühlte sich unglaublich an, endlich wieder als "normale" Bürgerin anerkannt und ohne dieses Scheiss Zertifikat in ein Gebäude hineingelassen zu werden. Ich fühlte mich wieder frei - so wie vor zwei Jahren. Endlich wieder tun und lassen was, wo, wie und wann ich möchte. Ich kletterte Route um Route und war einfach nur total happy!! Nach dem Klettern fuhren wir weiter in die Lenk, wo Rogers Göttibub Finn mit seiner Familie in den Ferien weilte. Endlich durfte Roger mit seinem Freund Marco, dem Vater des Göttibuben, wieder in eine Bar. 

 

Während Roger im Ausgang war, arbeitete ich an unserer Website und erstellte einen Shop für meine Nähprodukte unter dem Label "Cycling Gipsy". Neu können die Stirnbänder, Mützen, Buffs, Pulswärmer und vieles mehr online bestellt werden. Das Angebot wird laufend ergänzt. Ich habe noch viele Ideen, welche ich gerne umsetzen möchte. Immer wenn wir zurück im Basecamp sind, werde ich mich dem Nähen widmen. Bestellungen nehme ich jederzeit per Mail entgegen. Schreibe mir einfach welcher Stoff dir gefällt, welches Produkt du gerne möchtest und ich nähe es für dich. 

 

Die weiteren Tage verbrachten wir auf Skitouren, beim Langlaufen und Freunde besuchen. Rogers zweiter Göttibub Neo kam uns, mit seinem Vater, auf dem Jaunpass besuchen, wo Roger dann mit ihm die Pisten unsicher machte. Am Sonntag gönnte ich mir einen Eintritt ins Hallenbad und war 50 Minuten total im Flow. Wie ich das Schwimmen vermisst habe! Schwimmen ist eigentlich eine total langweilige Sportart - aber als Abwechslung und zum Abschalten für mich ideal. Beim Schwimmen komme ich meistens in eine Art Flow-Zustand und ziehe einfach gemächlich meine Längen. Und am Abend sah auch ich wieder mal mein Gottemeitli und ihre Familie. Wir wurden zu einem feinen Raclette eingeladen und rundum verwöhnt. 

 

Frisch gestärkt freuen wir uns auf die neue Woche und viele Abenteuer in den frisch verschneiten Bergen.

 

Pura vida

Cristina

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Kommentare: 1
  • #1

    Vreni (Dienstag, 22 Februar 2022 19:41)

    liebi Cristina,
    ich freue mich immer sehr mit Dir an Deinen Arbeiten und stelle gerne alles zur Verfügung , und bin schon gespannt auf Deine neuen Modelle ��