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On the road again

 

Unsere Ferien begannen, wie bereits im letzten Blog-Artikel geschrieben, mit einem Frühstück im Kaffeeklatsch in Brig und zwei Tagen Umzugprogramm. Nach den zwei intensiven Tagen fuhren wir mit unseren Rennrädern und dem Zug zu Roger in seine 1-Zimmerwohnung nach Basel. Am Montagmorgen starteten wir in ein zweitägiges Bikepacking-Abenteuer von Basel durch den Jura über den Jaunpass bis nach Spiez. Für Roger war es das erste Bikepacking-Abenteuer. Wer mich kennt, weiss, dass Roger gleich eine Hardcore-Einführung ins Bikepacking erhielt! ;-) Ich plante eine abwechslungsreiche Route durch den Schweizer- und Französischen Jura über unzählige Hügel. Ein stetiges Auf- und Ab bei brütender Hitze auf einsamen und verkehrsarmen Strassen. Nach 180 km erreichten wir gegen Abend die Stadt Pontarlier in Frankreich. Dort fanden wir ein günstiges Hotel für CHF 20.00 pro Person / Nacht ohne Frühstück. Fürs erste Mal wollte ich Roger "noch" nicht zu hart quälen und nicht irgendwo auf einer Parkbank oder am Boden eines EC-Automaten übernachten! Unterwegs verpflegten wir uns in Bäckereien und Tankstellen-Shops. Auch die zweite Etappe, unter anderem über den Jaunpass, hatte es mit 168 km und 2'500 Höhenmetern in sich. Es war schön, meine Leidenschaft fürs Bikepacking und das unkomplizierte Reisen, mit Roger teilen zu dürfen. Mal nicht alleine unterwegs zu sein und all die Erlebnisse teilen zu können bedeutet mir viel. Ich glaube es hat ihm gut gefallen und es wird bestimmt nicht das erste und letzte Mal gewesen sein. Vielleicht schreibt er später mal selbst ein paar Zeilen dazu!  (Mache ich doch sofort: Fortsetzung folgt ;-) Kuss Roger)

 

Nach diesen zwei Tagen ging es zurück in unser Häuschen nach Ausserberg. Es standen zwei intensive Tage mit ausmisten, Garten pflegen, putzen und entsorgen auf dem Programm. Da ich absolut keine Sammlerin bin und nicht gerne viel materielles besitze, war es für mich jedes Mal eine Wohltat, wenn wir wieder mit unserem vollgeladenen Sämi beim Entsorgungshof in Brig tonnenweise Ballast loswerden konnten. Ich konnte noch nie verstehen, warum man verschiedene Grössen an Tellern und Pfannen braucht? Wir haben praktisch alles Geschirr und alle Pfannen entsorgt und ich habe einfach unser Campinggeschirr, welches ich seit Jahren immer benutze, mitgenommen. Roger hat noch ein wenig interveniert und somit haben wir das eine oder andere "Haushaltgerät" behalten, von dem ich mich sonst auch getrennt hätte. Da wir beide selten kochen und in Sachen Ernährung sehr unkompliziert und rudimentär leben, benötigen wir praktisch keine Pfannen und kein Geschirr. Einige Sachen probieren wir, über Ricardo zu verkaufen. Sogar einen alten verrosteten Metall-Ofen konnten wir über Ricardo verkaufen. Gestern Abend kamen zwei Junge Menschen aus dem Appenzell diesen abholen. Sie werden den Ofen an Openairs mitnehmen, was für eine originelle Idee. Wir sind froh, gibt es Platz und haben Freude, wenn Jemand etwas brauchen und weiterverwenden kann. Wir haben übrigens noch einen Autoanhänger, einen Dumper, eine Schneefräse und eine Häckselmaschine günstig abzugeben. Bei Interesse darfst du dich gerne bei mir oder Roger melden.

 

Am Donnerstag in unserer ersten Ferienwoche durften wir unsere ersten Gäste bei uns begrüssen. Rogers Eltern kamen mit dem Zug am Morgen angereist. Nach einer kurzen Besichtigungstour sowie einem Begrüssungskaffee, ging es gleich an die Arbeit. Roger schuftete mit seinen Eltern im Garten, während ich das Haus entrümpelte, putzte und nach unserem Geschmack, mit den Sachen die wir behalten und selbst mitbrachten, neu einrichtete. Leider haben wir es völlig versifft vor- und nachher Fotos zu machen! Durch den nassen Frühling und Juni war der Garten so verwuchert wie wohl schon lange nicht mehr. Wir sind noch lange nicht fertig, aber es sieht nun bereits wieder viel besser aus! Rogers Vater ist ein echtes Handwerk-Genie, kennt all unsere Maschinen und Werkzeuge und so konnten wir aus einem alten Bett eine Lounge auf unserem Balkon basteln, kaputte Dinge wieder herrichten und vieles mehr. Rogers Mutter half beim Jäten und brachte all unsere Fenster wieder zum Glänzen! Wir sind unglaublich dankbar für diese grossartige Unterstützung. Roger und ich fuhren am Donnerstagabend zurück ins Goms und Rogers Eltern übernachteten in unserem Häuschen. Ich glaube auch, sie haben beide sehr Freude an unserem Bijou und haben gut geschlafen, denn während Roger und ich letzte Woche mit Sämi im Ecrin Nationalpark unterwegs waren, sind die beiden wieder in unser Häuschen gereist und haben aus eigener Initiative weiter im Garten gerodet, die Outdoordusche und diverse andere Dinge wieder auf Vordermann gebracht! Eine total schöne Überraschung als wir am Sonntagabend spät nach Hause kamen und alles so schön vorfanden! :-) Auf diesem Weg, nochmals vielen herzlichen Dank!!! 

 

Roger und ich gingen nach den zwei Tagen zurück ins Goms. Am Freitag und Samstag waren wir als sogenannte Fairdinands für die Fairtrail Kampagne des Kantons Wallis in der Aletsch Arena unterwegs. Es waren unsere ersten Einsätze und wir wurden von Cedric und Steve zuerst eingeführt, bevor wir dann selbst zu zweit unterwegs waren und Wanderer und Biker über die Koexistenz Kampagne Fairtail sensibilisiert haben. Es entstanden viele gute und interessante Gespräch und zum Glück hatten wir keine negativen Zusammenstösse zu bekunden! Der Einsatz hat uns beiden grossen Spass gemacht.

 

Am Sonntag fuhren wir zuerst nochmals in unser Haus, bevor wir am Nachmittag in Richtung Ecrin Nationalpark aufbrachen. Die letzten Tage verbrachten wir auf der Italienischen und Französischen Seite des Ecrin Nationalparks. Wir unternahmen Touren mit dem Mountainbike und Rennrad, gingen an wunderschönen Felsen einfache Plaisirrouten klettern und prüften Rogers neue Hüfte bei einem Trailrun. Daneben genossen wir mal nichts zu tun, das schöne und warme Sommerwetter, leckere Cappuccinos (natürlich nur in Italien) mit dem obligaten Croissant dazu! Roger absolvierte den ersten, berühmten Tour de France Pass mit dem Rennrad. Gemeinsam fuhren wir über schöne Nebenstrassen auf die Alp d'Huez. Oben angekommen, waren wir von den unzähligen Touristen und den gigantischen und schrecklichen Hotelbunkern, Bahnanlagen und sonstigem Touristen-Bullshit total überfordert. Zum Glück mussten wir nicht weit fahren und wir hatten bereits wieder unsere Ruhe. Für uns positiv, dass es die meisten Touristen an die bekannten Hot-Spots zieht und wir immer noch einsame Plätze in der Natur finden. Positiv überrascht waren wir, dass man als sogenannte Wildcamper überall willkommen war und sich die meisten an die Regeln halten und keinen Müll hinterlassen. Die meisten Wildcamper-Touristen waren wie wir sportlich und naturverbunden. Auch gibt es überall schöne Pick-Nick-Plätze auch für Tagestouristen mit Mülleimern zur Abfalltrennung und öffentlichen Toiletten, damit die vielen Kletterer, Wanderer, Velofahrer etc. ihr Geschäft nicht irgendwo in den Büschen oder an Ausweichstellen an den Pässen erledigen müssen. Wir kommen bestimmt wieder! Ich träume schon lange davon, die Region im Winter auf den Tourenskis zu entdecken. Die Tage gingen wie immer viel zu schnell vorbei. 

 

Gestern und heute verbrachten wir nochmals zwei Tage bei unserem Bijou. Wir schlafen beide super und der Ort strahlt so viel positive Energie aus und langsam aber sicher sieht es immer wie mehr nach uns aus. Wir können unsere Wohnung in Blitzingen nun bereits per Ende Juli abgeben. Das heisst, die nächsten Tage werden mit arbeiten, die letzten Sachen zügeln und Endreinigung nochmals etwas anstrengend. Doch ich freue mich darauf, nur noch ein Zuhause zu haben und nicht mehr überlegen zu müssen was ich nun wo habe?! ;-)

 

Die nächsten Schritte sind, dass wir uns mit einer Raumplanerin und einem Handwerker treffen, welche beide das Haus bereits kennen. Wir werden unsere Umbau- und Erweiterungspläne mit den beiden besprechen und dann hoffentlich einige Anpassungen bereits dieses Jahr umsetzen können. Und das tolle ist, dass Roger und ich in den allermeisten Fällen denselben Geschmack haben und unsere Vorstellungen in dieselbe Richtung gehen. Beim gemeinsamen Brainstormen kommen wir immer auf tolle Ideen und wir müssen kaum Kompromisse eingehen. Ich hoffe, dass das so bleibt und freue mich gemeinsam mit Roger auf unseren neuen, abenteuerlichen Lebensabschnitt im Weiler Dorna! Es kommt alles so wie es kommen muss und das Leben ist und bleibt spannend!! 

 

Merci fürs Lesen und wir freuen uns jederzeit über Besuche und gemeinsame Chill-Abende auf unserer Sonnenterrasse. Der Kühlschrank ist voller Bier mit und ohne Alkohol!! Kochen können wir nicht, also gibts einfach flüssig Nahrung ;-)! 

 

Pura vida

Cristina

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